Jugendgottesdienst & Lichtskulpturen So. 03.12.2017

 

 

 

 

 

 

 

Im Jugendgottesdienst zum 1. Advent ist Martin Biehl aus der Jugendkirche verabschiedet worden. Biehl wechselt zum Jahresbeginn auf eigenen Wunsch in den Pluspunkt Erbenheim der evangelischen Paulusgemeinde und wird Nachfolger von Werner Helbig. Der 38-Jährige, der neben der Jugendkirche noch in zwei Kirchengemeinden im Rheingau als Gemeindepädagoge tätig war, bleibt zwar im evangelischen Dekanat, aber lässt nun die Jugendarbeit hinter sich. Jugendpfarrerin Astrid Stephan gibt ihm zum Abschied Gottes Segen mit und sagt: „Du hast uns geholfen, hier mit der Jugendkirche voran zukommen. Dafür möchten wir dir danken.“ Der Sozial- und Religionspädagoge war maßgeblich für das Open-Air-Kino vor der Jugendkirche verantwortlich, hat beim Biebricher Höfefest mit angepackt, Silence-Dance-Partys in der Kirche organisiert und unter anderem Judy Bailey, Samuel Harfst und Samuel Koch in die Jugendkirche geholt.

Trotz eines Abschiedes freut sich das Evangelische Stadtjugendpfarramt (Stajupfa) über zahlreiche neue Teamerinnen und Teamer, die in diesem Jahr die Ausbildung zum Jugendleiter (Juleica) abgeschlossen haben.  „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – dieses Hermann-Hesse-Zitat gibt Dekanatsjugendreferent Klaus Kosmehl den Jugendlichen mit auf den Weg und macht ihnen Mut: „Ihr habt die Juleica-Ausbildung beendet, für euch fängt jetzt was Neues an. Bei diesem Anfang wollen wir euch begleiten, will aber auch Gott euch begleiten, denn er hält uns in seiner Hand.“  Die neuen Teamerinnen und Teamer haben die Juleica- Ausbildung nach festgeschriebenen Standards beim Stajupfa absolviert. Dabei haben sie sich mindestens 30 Stunden mit Gruppenpädagogik, Aufsichtspflicht, Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen, Methoden und vielen anderen Themenbereichen beschäftigt.

„Mein heiliges Etwas“ – mit  diesem Thema haben sich Auszubildende des Bereichs Veranstaltungstechnik der Wiesbadener Friedrich-Ebert-Schule künstlerisch auseinandergesetzt. Die von ihnen geschaffenen Licht- und Rauminstallationen wurden nach dem Gottesdienst in der Evangelischen Jugendkirche ausgestellt.

Die Azubis haben sich dem Thema auf ganz unterschiedliche Weise angenähert: Ein Baum aus Neonröhren steht in der einen Ecke der Kirche, woanders ist ein übergroßes Smartphone aufgestellt, im Innern einer riesigen blauschimmernden Iris läuft ein Film über ein Kind in der Endlosschleife. Die Vielfalt, mit der die Skulpturen und Installationen, das Thema umsetzen, ist groß: Da ist die Natur, die heilig scheint, der Sehsinn, das subjektive Denken, das Smartphone, das längst zur Ersatzreligion geworden ist, der Zeitstrom und das Werden und Vergehen werden thematisiert. Oft geht es in den Skulpturen darum, Dinge in ein anderes, in ein neues Licht zu setzen und damit die Perspektive zu verändern. So kann man in dem ausgestellten Bild eines Baumes zwei Gesichter erkennen. Je nachdem, wie man die Beleuchtung einstellt, treten entweder der Baum oder die Formen des menschlichen Kopfes stärker hervor.

Eines der beeindrucktesten Exponate ist eine Skulptur, die ebenfalls gekonnt mit Licht und Schatten spielt: Unterschiedliche aus Styropor geformte Gebilde sind wirr durcheinander auf einem Podest aufgespießt – sie sollen die Menschen in ihrer Verschiedenheit und Individualität symbolisieren. Strahlt man die Formen mit einer Leuchte an, bilden sie an der Wand den Schatten einer Taube – das Symbol des Heiligen Geistes. Inspiriert wurde das Team, das die Skulptur geschaffen hat von Ludwig Feuerbachs Projektionstheorie: „Der Mensch projiziert sich selbst auf eine ideelle Gottheit. In der heutigen Zeit erkennen wir viele solcher Projektionen, die im Alltag ausgelebt werden“, so heißt es im Erklärtext zur Skulptur. Ist Gott also nur eine Projektion des Menschen? Erkennt man das Göttliche nur, indem man das Ganze betrachtet oder beleuchtet? Und wer oder was ist der Beleuchter?

Die Kooperation zwischen der Friedrich-Ebert-Schule und dem Evangelischen Stadtjugendpfarramt besteht bereits seit mehreren Jahren. Zum dritten Mal haben Auszubildende aus der Klasse von Lehrer Kai Grumpe zu einem Thema künstlerisch gearbeitet und die fertigen Exponate dann in der Jugendkirche ausgestellt. Dass gerade bei diesem Thema der sakrale Raum der perfekte Ausstellungsort ist, darin sind sich Jugendpfarrerin Astrid Stephan und Kai Grumpe einig: „Die Exponate wirken hier in diesem Raum noch mal ganz anders“, finden beide und sind sich sicher, dass die Kooperation zwischen Schule und Kirche im nächsten Jahr weitergehen wird.