Trommelgottesdienst “Heart Beat”


Wenn das Gebet getrommelt wird

Besonderer Gottesdienst in der Evangelischen Jugendkirche Wiesbaden

Manchmal klingt es wie ein Brausen, das immer lauter wird, um dann zu einem leisen Rauschen zu werden. Pause. Eine einzige Trommel ist zu hören, laut, kräftig, dann stimmen die anderen mit ein, wiederholen den Rhythmus, antworten auf ihn, es entsteht eine Melodie. „Jeder macht sein Ding, zusammen ist es Musik“, beschreibt Profi-Drummer Burkhard Mayer, das, was in diesem Trommel-Gottesdienst passiert.

„Heart-Beat“ ist der gemeinsame Rhythmus der Menschen und war der Titel dieses besonderen Gottesdienstes in der Evangelischen Jugendkirche in Wiesbaden. Da in Jugendgottesdiensten normalerweise viel gesungen wird und das pandemiebedingt derzeit nicht erlaubt ist, wurde getrommelt – unter professioneller Anleitung von und mit Burkhard Mayer. „Das schwierigste am Rhythmus ist, das Wort richtig zu schreiben“, erklärt Mayer und ist sich sicher: „Jeder Mensch hat ein Rhythmusgefühl.“ Das konnte die Gottesdienstgemeinde vor Ort in der Jugendkirche und vor dem heimischen Bildschirm am Livestream über den Stajupfa-Twitch-Kanal selbst erfahren.

Ein Team von Jugendlichen um den angehenden Gemeindepädagogen David Sixdorf hat den Gottesdienst vorbereitet: Das Projekt war für Sixdorf Teil seines Berufspraktikums auf dem Weg zum Gemeindepädagogen. Viel Text hätte es in dem Gottesdienst eigentlich nicht gebraucht, denn Gebete und Gedanken wurden in Trommelrhythmen übersetzt. Dass das tatsächlich möglich ist, hat jeder, der diesen Gottesdienst mitgefeiert hat, gespürt: Trommeln zu lauschen – das bewegt etwas in einem, auch wenn man nur zuhört.

Man konnte fühlen, dass die Rhythmen Geist und Seele in Einklang bringen können, etwas zum Klingen bringen. Besonders eindrucksvoll: Das ‚Vater Unser‘ am Ende – der Gleichklang der Stimmen, der Gleichklang der Trommeln – ein Gänsehaut-Moment. Schade, dass dieser besondere Gottesdienst nur rund 40 Minuten gedauert hat.

Trommel-Workshop “Heart Beat”


Eine kleine Gruppe junger Leute hatte an den beiden Abenden im März viel Spaß zusammen mit dem Profi-Schlagzeuger Burkhard Meyer sich mit den Trommeln auszuprobieren.

Gemeinsam wurden Basics gelernt. Neben grundlegender Technik ginge es aber auch vor allem darum, sich in den eigenen Rhythmus einzufühlen und schließlich auch darum, den Trommelgottesdienst am 28. März so vorzubereiten, dass es allen möglich war sich mit diesen Instrumenten im Gebet auszudrücken.

Das werden wir im Herbst gerne nochmal wiederholen. Interessierte können sich jetzt schon bei Astrid Stephan melden.